Ich hasse die blonde Frau aus der Werbung! Zickereien kenne ich schon von ihr. Seit einigen Tagen sabotiert sie wieder meinen Kontakt zur Außenwelt. Ich bezahle sie für ihre Dienste, aber sie scheint keine Lust zu haben, ihren Teil des Vertrags zu erfüllen. Sehr launisch, die gute Frau. Vielleicht habe ich ihr auch deshalb noch nicht gekündigt – wir passen einfach zu gut zusammen…
Mariuca lernt seit gestern Abend die komplette Gefühlspalette im Schnelldurchlauf kennen. Der Maler beschränkt sich allerdings auf die dunklen Farben, diverse Grau- und Schwarztöne. Stündlich wechselt meine Stimmung zwischen Wut, Trauer und Verlorenheit hin und her. Und ich kann nur hilflos zusehen.
Wo sind bloß all die schönen Seifenblasen hin?
Nach Mut kommt dann wohl Kampflust. Bin dermaßen genervt. Schön, wenn man sich immer an die Regeln hält und Rücksicht nimmt, alle Anderen aber so gar nicht daran interessiert sind, was man so geplant hat. Oder wenn man, nachdem einem über Stunden der Zugriff auf das Postfach verweigert wurde, dort schließlich eine Job-Absage vorfindet.
Wasser und Zigaretten sind übrigens auch eine tolle Kombination. Besonders dann, wenn das Flüssige über das (eigentlich) Brennbare verschüttet wird.
Hatte ich schon erwähnt, dass ich heute leicht aggressiv bin?
I bit my tongue and stood in line
With not much to believe in
I bought into what I was sold
And ended up with nothing
This is not my idea of a good time
This is not my idea of a good time
This is not my idea of a good time
This is not my idea
You thought that I would never see
What was meant for you was meant for me
I was distracted at the time
Forget about yours, now what about mine?
This is not my idea of a good time
This is not my idea of a good time
This is not my idea of a good time
This is not my idea
You thought I was a little girl
You thought I was a little mouse
You thought you'd take me by surprise
Now I'm here burning down your house
This is not my idea of a good time
This is not my idea of a good time
This is not my idea of a good time
This is not my idea.
Der Teil von mir, der pro abwarten-und-Tee-trinken war, hat gewonnen. Vorerst!
Nachdem ich genug Zeit hatte, mich selbst zu zerfleischen und zu beschimpfen, hab ich mich jetzt wieder eingekriegt. Ich werde noch eine Gelegenheit bekommen. Und diesmal werde ich sie nutzen! Guter Vorsatz für’s neue Jahr: Mutiger werden.
Natürlich könnte ich auch einfach weiter abwarten, was passiert – nämlich wahrscheinlich gar nichts. Einem großen Teil von mir kommt die Abwarten-und-Tee-trinken-Strategie sogar sehr verlockend vor. Sie verspricht Sicherheit. Immerhin steht der vorübergehende Verlust meiner Würde auf dem Spiel. Ob mein Spiegelbild begeistert ist, wenn ich mich mal wieder nicht traue, ist allerdings auch fraglich.
Ein anderer Teil von mir sagt, dass ich etwas tun muss. Und der wird von Tag zu Tag lauter. Das Risiko ist groß, die Anspannung auch. Wenn ich es nicht riskiere, platze ich.
Noch nicht lange wach und schon wird es wieder dunkel. Komischer Tag. Gestern war mein erstes Silvester in Berlin. Es war eher ruhig, aber schön. Habe es mit einem meiner absoluten Lieblingsmenschen verbracht und wirklich nette neue Leute kennen gelernt. Saukalt war es. Wahrscheinlich auch der Grund, warum wir zu keiner großen Party mehr gegangen sind – dafür hätte man ja die warme Wohnung verlassen müssen! Völlig abwegig. Irgendwann nach Hause zu gehen, war schon schwierig genug.
Jetzt sitze ich hier und fühle mich etwas allein. OK, ich bin ja auch allein. Aber irgendwie bin ich grade seltsam drauf. Habe mich wohl mal wieder zu schönen Illusionen hingegeben in der letzten Zeit. Und gestern bin ich dann unsanft von meiner Wolke geschubst worden. Oder ich bin einfach nur empfindlich. Keine Ahnung. Weiß nicht mehr, was ich denken soll. Merke nur, dass ich langsam bockig werde. Auf ne traurige Art. Wenn er nicht bald was tut, werde ich wohl aufgeben und mich zurückziehen… Es ist die letzte Runde. Wer noch etwas will, sollte es JETZT sagen.
Ich glaube, ich verkrieche mich jetzt erstmal in meinem sicheren Mäuseloch. Die böse Realität bleibt draußen! Und ich komme erst wieder raus, wenn mir jemand über den Kopf streichelt und mir ein großes Stück Käse hinhält. Das muss dann aber ein verdammt großes Stück sein. Und ohne Mausefalle, wenn es geht.
Habe jetzt keine Zeit, hier was zu schreiben. Muss mich weiterbilden zum Thema Körpersprache. Und versuchen, die Männerwelt zu verstehen. Oh je, das könnte `ne Lebensaufgabe werden… *gg